Psychologie, Biologie, Neurologie haben bewiesen, was wir eigentlich schon immer wussten: Mädchen und Jungen sind verschieden! Und weiter: Mädchen ist nicht gleich Mädchen und Junge ist nicht gleich Junge. Aufgrund von biologischer und biographischer Herkunft sind eigentlich alle verschieden: alle besonders, alle gut! Was bedeutet das für die frühkindliche Bildung? Die Kindheit als eigenständige Phase der menschlichen Entwicklung wird im öffentlichen Raum bis etwa zum 10. Lebensjahr der Kinder maßgeblich von Frauen, Erzieherinnen, Sozialpädagoginnen, Sozialassistentinnen, Lehrerinnen begleitet, welche jeweils aufgrund ihrer biologischen und biographischen Hintergründe einen bestimmten Blick auf die Welt haben. Das Gleiche gilt übrigens auch für männliche Kollegen, die leider bisher nicht so häufig in diesem Berufsfeld anzutreffen sind. Entsprechend sensibilisierte Forscher*innen sprechen bereits von einer „Feminisierung der frühen Kindheit“ mit einhergehenden Bewertungen abweichender Verhaltensmuster. Zunächst braucht es in diesem Zusammenhang daher eine Auseinandersetzung mit den individuell vorhandenen Sichtweisen auf dieses Thema und den daraus resultierenden Schlussfolgerungen für das professionelle Denken und Handeln. Neben der Reflexion der individuellen Prägungen des Fachpersonals braucht es weiterhin aber auch eine Reflexion der institutionellen Betrachtungen zu diesem Thema. Die Frage wie Fachpersonal Verhaltensweisen von Kindern einstuft, ob diese als „normal“ oder „angemessen“ bewertet werden, oder als „auffällig“ und „veränderungsbedürftig“ gesehen werden, hängt neben den individuellen Bewertungsvoraussetzungen auch wesentlich mit kulturellen und strukturellen Rahmenbedingungen zusammen. Beispielsweise werden laute Kinder in beengten Räumlichkeiten schneller als hyperaktiv eingestuft als in weitläufigen Umgebungsbedingungen. Gut angepasste Kinder gelten als normal, während eigenwillige Kinder oft als störend empfunden werden. Für eine angemessene Begleitung und Bildung von Kindern in ihrer jeweiligen, auch geschlechtlichen, Einzigartigkeit auch im öffentlichen Rahmen brauchen Fachkräfte also einen Reflexions- und Bewertungsraum ihrer Sichtweisen und der Bedingungen ihres Arbeitsumfelds. Wir bieten Teams die Möglichkeit sich in diesem Zusammenhang mit verinnerlichten Rollenkonzepten auseinanderzusetzen und diese ggfs. durch neue Ansichten zu erweitern. Und wir machen uns mit Ihnen auf die Suche nach Strukturbedingungen in Ihrem Umfeld, die die Einzigartigkeit eines Kindes im sozialen Kontext behindern oder unterstützen können.Mädchen sind anders! Jungens auch! Diese Erkenntnis ist gut, weil sie die individuellen Potentiale eines Kindes anerkennt und hilft, das Kind bei der Entwicklung zu einer selbstbewussten Persönlichkeit zu unterstützen.
Am Lehester Deich 114A, 28357 Bremen
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